Mit der französischen Armee kamen am Ende des 18. Jahrhunderts nicht nur neue Vorstellungen von „Staat“ über den Rhein, sondern auch von „Zeit“: Der französische Revolutionskalender sollte das Bewusstsein des Neuen und die Umbruchserfahrung aus der Revolution perpetuieren, zugleich aber auch die ideellen Grundlagen der Republik unter der Bevölkerung verbreiten und so das Denken des Ancién Régime sowie den Einfluss der (römisch-katholischen) Kirche entfernen.
Sowohl in verschiedenen Orten Kontinentalfrankreichs als auch in der lutherischen Reichsstadt Worms fanden sich Anknüpfungspunkte an die Ideen der Revolution und der Aufklärung.
Lars Urbanski geht im diesjährigen Lamey-Preisvortrag unter anderem der Frage nach, inwieweit der Kalender in der besetzten und eingegliederten Stadt implementiert wurde und warum die Kalenderidee dort schließlich scheiterte.
Die Veranstaltung findet am 15. November um 17.15 Uhr in O 135 statt.